Ablauf der Behandlung
Am Anfang einer Behandlung steht die sorgfältige Anamnese und Diagnostik. Dann - im Rahmen der Abklärung ungenutzter Therapieoptionen - wird in einem persönlichen Gespräch geprüft, ob eine zellbasierte Immuntherapie allein oder in Kombination mit anderen Therapien in Betracht gezogen werden kann.
Um sich ein genaueres Bild zu machen, sich näher zu informieren, können Sie sich gerne direkt an die einzelnen Praxen wenden oder Fr. Bellstedt an unserer zentralen Kontaktaufnahme anrufen.
Auch wenn die Behandlung im Einzelfall sehr unterschiedlich sein kann, kann dieser Ablauf eine erste Orientierung geben.
- Vor einer Vorstellung bei einem der Ärzte der Praxisgemeinschaft ist eine vorherige Kontaktaufnahme sinnvoll, um u. a. zu klären:
- welche Vorbefunde zu einem persönlichen Gespräch mitgebracht werden sollten, um das Erheben der Krankengeschichte zu ermöglichen
- ob Gegenanzeigen vorliegen, die einer zellbasierten Immuntherapie grundsätzlich entgegenstehen oder
- ob eine Vorstellung zu einem späteren Zeitpunkt (z. B. bei Krebspatienten mit sehr niedrigen Blutwerten nach einer Chemotherapie) empfehlenswerter sein kann.
- Während der Vorstellung bei einem Arzt der Praxisgemeinschaft für Zelltherapie wird die aktuelle Krankengeschichte erhoben, bisherige Untersuchungsergebnisse zusammengetragen und vervollständigt. Therapieoptionen, mögliche Nebenwirkungen und die Kosten der Therapie werden besprochen.
- Darüber hinaus ist eine aktuelle Infektionsserologie auf HIV, Hepatitis B und C vor Therapiebeginn notwendig. Auch bei bekanntem Infektionsstatus sind wir verpflichtet, diese aus Gründen der Produktsicherheit und des Arbeitsschutzes kurz vor Therapiebeginn in einem zertifizierten, bei unseren Aufsichtsbehörden gemeldeten Labor erneut kontrollieren zu lassen.
- Mithilfe eines aktuellen Differentialblutbildes muss festgestellt werden, ob eine Blutentnahme oder Leukapherese (automatische Zellsammlung und Trennung von Blutbestandteilen s. 5.) zur Gewinnung von Monozyten für eine Immuntherapie durchgeführt werden kann.
- Scheint eine Zellgewinnung prinzipiell möglich, muss besprochen werden, ob diese mithilfe einer einfachen Vollblutentnahme oder mithilfe einer Leukapherese mit anschließender Elutriation erfolgen soll. Bei einer Vollblutentnahme werden aus ca. 120 – 200 ml Blut Zellen für eine Zelltherapiegabe gewonnen. Bei einer ca. 3 – 4 Stunden dauernden Leukapherese mit anschließender Elutriation (automatische Zellsammlung und anschließende Trennung der verschiedenen Blutzellen) wird nur ein Teil der Blutbestandteile gesammelt und die übrigen (rote Blutkörperchen, Plasma, ...) dem Patienten zurückgegeben. Dadurch können Zellen für mehrere Vakzinierungen gewonnen werden und der Verlust der nicht benötigten Bestandteile des Blutes ist geringer.
- Nach der Gewinnung von Monozyten werden diese im Labor entsprechend den unterschiedlichen Protokollen kultiviert und zu dendritischen Zellen bzw. zu tolerogenen oder regenerativen Makrophagen differenziert. In Abhängigkeit der Protokolle erhalten die Patienten nach 4 - 7 Tagen ihre eigenen „geschulten“ Zellen zurück.
- Kontrolluntersuchungen und Wiedervorstellungen – bei den Ärzten der Praxisgemeinschaft und bei anderen Ärzten der Patienten - müssen besprochen werden.